Osteoporose
In gewissem Umfang ist eine Abnahme der Knochenstruktur mit zunehmendem Alter normal. Ist eine Osteoporose (Knochenschwund) allerdings fortgeschritten, nimmt die Knochenstabilität ab und Knochen brechen ohne große äußere Krafteinwirkung. Am häufigsten betroffen sind Wirbelsäule, Hüfte, Schenkelhals und auch die Rippen.
Der „Knochenschwund“ Osteoporose bleibt lange ohne Symptome. Die Ursachen sind vielfältig. Meistens kommen sogar mehrere auslösende Faktoren zusammen, zum Beispiel das Alter, fehlende Bewegung, Ernährungsfaktoren, die Einnahme von Medikamenten oder hormonelle Faktoren. Daher müssen bei der Therapieplanung auch immer die persönlichen Begleitumstände berücksichtigt werden.
Die Häufigkeit von Osteoporose nimmt mit dem Alter deutlich zu. Bei Frauen jenseits der Menopause zwischen 50 und 60 Jahren liegt sie bei 15 Prozent und steigt bei über 70-jährigen Frauen auf bis 45 Prozent an. Frauen haben im Vergleich zu Männern ein nahezu doppelt so hohes Risiko, an Osteoporose zu erkranken, weil mit den Wechseljahren die Konzentration des Geschlechtshormons Östrogen abnimmt, das die Knochen schützt.
Der Knochenschwund ist nicht spürbar, insbesondere verursacht er keine Schmerzen. Bei Osteoporose besteht aber die Gefahr für Knochenbrüche schon aus geringfügigem Anlass. Wenn Knochenbrüche auftreten, kann es auch zu erheblichen Schmerzen kommen. Bei Wirbelbrüchen können z. B. plötzliche starke Rückenschmerzen auftreten. In anderen Fällen werden Wirbelbrüche nicht bemerkt, und stattdessen kommt zu einer Abnahme der Körpergröße durch Höhenminderung der Wirbelkörper.
Diagnose
Zur Messung der Knochendichte verwenden wir den Goldstandard, die so genannte Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA-Messung). Gemessen wird der Mineralsalzgehalt des Knochens, der Rückschlüsse auf die Knochenmasse ermöglicht. Zur weiteren Diagnostik wird das Blut im Labor untersucht.
Therapie
Osteoporose ist nicht heilbar. Mit Medikamenten lässt sich aber das Voranschreiten der Krankheit bremsen und der Knochen kann stabilisiert werden. So genannte Bisphosphonate wirken dem Knochenabbau entgegen, während Raloxifen ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen wirkt und den Knochen hierdurch schützt. Andere Medikamente wiederum fördern den Aufbau von Knochensubstanz. Wir beraten Sie ausführlich, welche Medikamente für Sie richtig sind.
Wichtig in der Osteoporose-Therapie ist ein ausgeglichener Calcium- und Vitamin D-Haushalt. Bei einer ausgewogenen Ernährung wird der Kalziumbedarf mit der Nahrung gedeckt. Vor allem Milchprodukte und Nüsse enthalten viel Kalzium. Um den Bedarf an Vitamin D zu decken, reicht die Ernährung allein nicht aus. Der Körper kann Vitamin D allerdings selbst herstellen. Wichtig dafür ist viel Bewegung an der Sonne.
Wichtigstes Ziel bei der Behandlung der Osteoporose ist es, weitere Brüche zu vermeiden. Krankengymnastik ist wichtig zu Kräftigung der Muskulatur und zur Beübung der Koordination. Außerdem sollten ältere Osteoporose-Patienten regelmäßig ihre Sehkraft kontrollieren lassen und Stolperfallen in der Wohnung entschärfen.
Selbsthilfe
Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. ist der Dachverband für rund 300 Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland und hat 15.000 Mitglieder. Er informiert unabhängig und auf dem aktuellen Forschungsstand über das Krankheitsbild Osteoporose. Gerne vermittelt er Betroffenen Kontakt zu den Selbsthilfegruppen vor Ort.