Bauchfellkrebs

Bei Patient:innen mit Bauchfellkrebs besteht eine fortgeschrittene Krebserkrankung. Ursächlich kann zum Beispiel Darmkrebs, Magenkrebs, Blinddarmkrebs oder Unterleibskrebs bei Frauen sein. In den meisten Fällen ist eine Heilung nicht möglich und es erfolgt eine palliative Therapie, etwa mit Chemotherapie.

Nur bei einzelnen Patient:innen können operative Maßnahmen in Form von HIPEC und PIPAC angewendet werden. HIPEC steht für Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie, PIPAC für Pressurized Intraperitoneal Aerosol Chemotherapy.

Symptome

Bauchfellkrebs kann zu einer Wasseransammlung im Bauchraum (Aszites) führen und Bauchschmerzen oder eine Verstopfung verursachen. Es gibt jedoch keine spezifischen Symptome.  

Therapie

HIPEC (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie)

In ganz individuellen Fällen mit wenigen Bauchkrebsherden können Patient:innen von einer HIPEC-Therapie profitieren.

Es handelt sich um große, ausgedehnte Operationen, für die die Patient:innen in einem sehr guten Allgemeinzustand sein müssen. Weitere Voraussetzungen sind, dass außerhalb des Bauchraumes keine Metastasen vorhanden sein dürfen und dass es möglich ist, alle bösartigen Veränderungen im Bauchraum vollständig zu entfernen. Zudem darf die Ausbreitung des Bauchfellkrebs eine bestimmte Größe nicht überschritten haben. Dies wird mit dem sogenannten Peritonealkarzinoseindex (peritoneal cancer index, PCI) bestimmt. Dieser darf zum Beispiel beim Darmkrebs nicht größer als 20 und beim Magenkrebs nicht größer als 6 sein.       

Die Operation erfolgt über einen großen Bauchschnitt. Zunächst werden alle sichtbaren Krebsherde und die mitbetroffenen Organe entfernt (sogenannte CRS = cytoreductive surgery). Dann wird die Bauchhöhle mit einer erwärmten Chemotherapielösung (HIPEC) gespült, um die Krebszellen, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind, abzutöten. Eine solche Operation dauert viele Stunden.    

PIPAC (Pressurized Intraperitoneal Aerosol Chemotherapy)

Bei diesem Verfahren erfolgt in Vollnarkose eine Bauchspiegelung. Nach Entnahme von Proben des Bauchfellkrebs wird die Chemotherapie direkt in die Bauchhöhle eingebracht. Dies erfolgt mit einer Pumpe in Form von Nebel (Aerosole), so dass sich die Chemotherapie gleichmäßig im Bauchraum verteilen kann. Je nach Verlauf der Krebserkrankung kann die PIPAC mit Abstand von einigen Wochen mehrfach durchgeführt werden.  

Eine Heilung ist mit PIPAC nicht möglich. Es ist eine palliative Therapie mit dem Ziel, das Fortschreiten der Krebserkrankung zu verlangsamen und Beschwerden zu lindern.

Nach der Behandlung

Da die HIPEC eine aufwendige, mehrstündige Operation ist, werden die Patient:innen nach dem Eingriff zunächst auf der Intensivstation behandelt. Der Krankenhausaufenthalt dauert etwa zwei bis drei Wochen.

Bei einer PIPAC sind die Patient:innen etwa fünf Tage im Krankenhaus, in der Regel auf der Normalstation.