Colitis ulcerosa

Die Colitis ulcerosa beginnt häufig bereits im Jugendalter. Bei den meisten Patient:innen manifestieren sich die Beschwerden bis zum Ablauf des dreißigsten Lebensjahres. An der Schleimhaut des Dickdarms entwickeln sich Geschwüre, die sich mitunter auch bis in den Dünndarm ausbreiten. Phasen mit Beschwerden und stärkerer Entzündung werden unterbrochen von Ruhephasen, in denen oft für lange Zeit eine ganz normale Darmfunktion erreicht wird. Zwischen den akuten Schüben kann sich die Darmschleimhaut vorübergehend erholen.

Diagnose

Zum diagnostischen Spektrum, das wir am Klinikum Leverkusen einsetzen, gehören endoskopische Untersuchungen wie eine Spiegelung von Magen, Dünn- und Dickdarm (Koloskopie). Zusätzlich kommen auch bildgebende Verfahren wie ein hochauflösender Darm-Ultraschall und eine Kernspintomographie des Dünndarms zum Einsatz. Außerdem veranlassen wir histologische Untersuchungen (mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben), Blut- und Stuhluntersuchungen.

Ausführliche Informationen zur Sonographie und Endoskopie finden Sie hier.

Therapie

Die Colitis ulcerosa ist mit Medikamenten gut behandelbar, was in erster Linie heißt, Beschwerden zu lindern und langfristige Schäden an der Darmschleimhaut zu verhindern. Nur bei etwa 10 Prozent der Patient:innen findet sich ein chronisch aktiver Verlauf, das heißt, dass trotz aller medikamentösen Therapie die Entzündung nicht nachhaltig durchbrochen werden kann. Bei langjährigen oder schweren Krankheitsverläufen kommt eine Operation des Dickdarms in Frage, bis hin zu dessen kompletter Entfernung (Kolektomie). Unser Team stimmt die Therapieempfehlungen immer individuell auf den Krankheitsverlauf und die Wünsche unserer Patient:innen ab.

Im Notfall

Bei etwa fünf Prozent der Betroffenen äußert sich die Erkrankung bereits zu Beginn so massiv, dass es zu schwerwiegenden allgemeinen Krankheitssymptomen kommt, die eine unmittelbare Gefahr für das Leben der Patient:innen darstellen. Meist ist dann der gesamte Dickdarm betroffen und es kann in einigen Fällen ein sogenanntes toxisches Megakolon auftreten. Hierbei führt die Entzündung zu einer Art Lähmung des Dickdarms mit einem massiven Aufblähen, so dass der Darm einreißt. Kommt es zu einem so schwerwiegenden Verlauf, ist die enge Absprache zwischen Internist:innen und Chirurg:innen von großer Bedeutung. Oft ist man in einem solchen Fall gezwungen, bei einer Notfalloperation den Dickdarm zu entfernen, um das Leben der Patient:innen zu retten.