Eine kontinente Form der Harnableitung ist die Anlage einer Ersatzblase aus etwa 75 cm Dünndarm. Für diesen Harnblasenersatz werden Darmteile zu einer Kugel vernäht und dann nach oben und unten mit den Harnleitern und der Harnröhre verbunden. Damit entsteht ein Reservoir für den Urin, der auf natürlichem Weg über die Harnröhre entleert wird. Ursprünglich für Männer entwickelt ist die Ersatzblase heute für Mann und Frau gleichermaßen möglich. Voraussetzung dieser Therapie ist eine gesunde und voll funktionstüchtige Harnröhre. Wenn Schließmuskel oder Harnröhre ebenfalls entfernt werden müssen, besteht die Möglichkeit, eine kontinente Ersatz-Harnblase mit Bauchnabelanschluss anzulegen. In diesem Fall wird die Ersatzblase Pouch genannt und ist ein großes Reservoir aus Dick- und Dünndarm. Durch ein Stück Dünndarm wird der Pouch mit dem Nabel verbunden. Die Patienten können den Urin dann mit einem Katheter selbst entleeren (Selbst-Katheterisierung).
Rehabilitation
Ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation für Patienten mit einem Harnblasenkarzinom ist das Kontinenztraining, ergänzt durch medikamentöse Beratung. Wenn ein kontinenter Pouch angelegt wird, trainiert die Pflegefachkraft mit dem Patienten, wie man richtig katheterisiert. Individuelle Beratung in der Schmerztherapie, Physiotherapie und Psychotherapie können gleichfalls Bestandteile der Rehabilitation sein.