Herzkatheterlabor: High-Tech zum Wohle des Patient:innen

Zwei neue Herzkatheterlabors und ein Hybrid-OP der neuesten Generation bieten Patientinnen und Patienten seit Dezember 2021 die bestmögliche Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen.

Technik für den Medizinischen Fortschritt in der Kardiologie

„Wir kennen unsere Patientinnen und Patienten persönlich. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir Ihnen eine optimale Behandlung mit hervorragender Ausrüstung mit noch weniger Strahlung anbieten können. Wir sind die Herzklinik mit Herz – auch im übertragenen Sinne.“
Prof. Dr. Peter Schwimmbeck, Direktor der Medizinischen Klinik 1

Bei einem drohenden oder bereits eingetretenen Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Patientinnen und Patienten werden unmittelbar in unser Herzkatheterlabor zur Diagnostik und falls erforderlich sofortigen interventionellen Therapie aufgenommen. Das neue Labor setzt auf High-Tech in einer patientenfreundlichen Umgebung. Direkt über dem Untersuchungstisch haben die Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte auf einem großen Monitor alle laufenden Anwendungen und Untersuchungsschritte hochauflösend, und bei Bedarf dreidimensional, im Blick. Vorteil ist eine noch bessere Bildauflösung bei stark verringerter Strahlendosis. Durch spezielle Technik können hier Bilder ähnlich wie bei einer Computertomographie erzeugt werden, um auch schwierige anatomische Verhältnisse der Organe und Gefäße optimal erkennen zu können. Ebenfalls integriert ist die Möglichkeit zur Durchführung von elektrophysiologischen Untersuchungen und Ablationen.

Die neuen Labore bieten zudem einen besseren Einblick in die Koronargefäße. Dies wird zum einen durch die größeren digitalen Flachdetektoren zur Koronardarstellung mit besonders hoher Auflösung ermöglicht. Daneben kommt auch neuste Technik zur Darstellung der Herzkranzgefäße von innen mittels Ultraschall und optischer Kohärenztomographie (OCT) zum Einsatz. Und bei Bedarf kann der Druck in den Koronargefäßen punktgenau gemessen werden. Dies ist besonders wichtig zur Beurteilung des Schweregrades von Verengungen der Herzkranzgefäße.

Eines der Herzkatherterlabors ist speziell für die Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen ausgestattet. Hier kommt neueste Technik wie elektromagnetisches Mappingsystem zur Ortung der Rhythmusstörung zum Einsatz neben neuester Ablationstechnik zum Veröden von Herzrhythmusstörungen. Dieser Raum ist aber auch zur Implantation von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und Ereignis-Recordern optimal ausgestattet mit allen Möglichkeiten eines hochsterilen Arbeitens wie in einem Operationsaal.

Bei einer kathetergestützten Untersuchung über die Blutgefäße oder Ablationsbehandlung bei Rhythmusstörungen wird der/die Patient:in mittels Röntgenstrahlung durchleuchtet. Dank der neuesten Generation dieser Herzkatheteranlage kann die Strahlenbelastung durch Einsatz modernster Digitaltechnik und Filterung für die Patienten und das Untersuchungsteam deutlich um 50-75 Prozent reduziert werden. Zu guter Letzt ist das neue System auch noch deutlich sparsamer durch einen geringeren Energieverbrauch.

Hybride OP-Verfahren: schonend auch komplexere Behandlungen am Herzen

Einer der innovativen Herzkatheterarbeitsplätze kann auch als Hybrid-OP genutzt werden. Ein Hybrid-OP ist eine Kombination aus komplettem Operationssaal und einer vollwertigen Katheter-Anlage. Hier lassen sich kombinierte Spezialeingriffe, konventionelle Operationen oder auch reine diagnostische Eingriffe durchführen. Er eignet sich jedoch auch für minimalinvasive Verfahren wie dem Einsatz von Defibrillatoren, Herzschrittmachersystemen oder der Reparatur der Mitralklappe durch spezielle Clips. Außerdem wollen die Kardiolog:innen am Klinikum Leverkusen im neuen Hybrid-OP auch undichte Trikuspidalklappen reparieren. Patient:innen mit dieser Diagnose sind meist schwer krank, weshalb eine chirurgische Behandlung der Trikuspidalklappe nicht möglich ist. Durch die Entwicklung der kathetergestützen Reparaturverfahren gibt es erstmals eine Therapiemöglichkeit für diese Patient:innen. „Es ist wunderbar, dass wir die Patientinnen und Patienten hier in Leverkusen auf höchstem Niveau behandeln können und ihnen wirklich das gesamte Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten mit High-End Geräten und erfahrenen Operateur:innen anbieten können“, sagt Prof. Dr. Peter Schwimmbeck. So kann den oft älteren Patient:innen eine Verlegung in eine Uniklinik und den Angehörigen weite Wege für Besuche und Nachbehandlungen erspart werden.