Neue Kinderpalliativstation

Wir bauen die dritte Kinderpalliativstation Deutschlands

Babys, Kinder und Jugendliche, die unheilbar krank sind, brauchen intensive Pflege. Hier setzt die Kinderpalliativmedizin ein. Ihre Aufgabe ist es, Leid zu lindern und ein größtmögliches Maß an Lebensqualität und Selbstbestimmung zu ermöglichen.

Für Erwachsene in dieser Situation gibt es im Klinikum Leverkusen seit 2012 die Palliativstation. Gleiches soll nun für Kinder und Jugendliche entstehen. Auf unserer neuen Kinderpalliativstation geht es darum, die Lebensqualität der jungen Patient:innen zu erhalten bzw. zu verbessern.
 

Wieso, weshalb, warum – Hintergründe zu unserem Herzensprojekt

Was ist Kinderpalliativmedizin eigentlich?

Akute Probleme oder angeborene Erkrankungen können zu Situationen führen, in denen trotz medizinischen Fortschritts keine Heilung mehr möglich ist. In diesen Fällen kann ein Wechsel des Therapieziels sinnvoll sein. Weg vom heilungsorientierten Ansatz hin zu einem symptomorientierten – sogenannten palliativen – Ansatz. An erster Stelle dieser Therapie stehen Leid lindernde Maßnahmen, um Schmerzen, Luftnot und Stress zu mindern. Bei allen Schritten wird die ganze Familie intensiv mit einbezogen, insbesondere die Eltern der jungen Patient:innen.

Was ist das Besondere an der kinderpalliativmedizinischen Versorgung?

Meistens erfolgt die palliativmedizinische Hilfe bei unheilbar kranken Kindern in Deutschland ambulant. Es kommt jedoch immer wieder zu Situationen, in denen die häusliche Versorgung an ihre Grenzen stößt, wenn zum Beispiel die Schmerztherapie plötzlich nicht mehr ausreicht und eine neue Behandlungsmethode erst gefunden werden muss. In diesen und vielen weiteren Fällen kann ein stationärer Aufenthalt für die Kinder und ihre Familie wichtig und notwendig sein. Zu den weiteren besonderen Herausforderungen in der pädiatrischen Palliativversorgung zählen, dass Kinder oftmals sehr seltene Erkrankungen haben, viele Medikamente nicht für Kinder zugelassen sind und dass sich nicht jedes Kind selbst mitteilen kann. Dies kann zu starken Belastungssituationen führen. Das Ziel der stationären Aufenthalte ist es, wieder eine Versorgung in häuslicher Umgebung zu ermöglichen.

Die Palliativmedizin verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung, kümmern wir uns in der Palliativversorgung auch um die psychischen und psychosozialen Herausforderungen. Dazu arbeiten hier bei uns am Klinikum verschiedene Fachbereiche interdisziplinär eng zusammen – beispielsweise Physiotherapie, Sozialdienst, Psychologischer Dienst und Seelsorge. Auch wird es hier in Zukunft weitere spezielle Therapieansätze geben, wie z.B. Musik- Kunst- oder Aromatherapie.

Warum braucht es eine eigene Einrichtung dafür?


Das Anliegen des Klinikums ist die Verbesserung der stationären Versorgung der kranken Kinder durch eine neue Kinderpalliativstation. Der Bedarf ist groß: In einem Bericht der NRW-Landesregierung ist angegeben, dass allein in Nordrhein-Westfalen dauerhaft 360 Kinder eine palliativmedizinische Versorgung benötigen.

Weil aber Kinderpalliativstationen fehlen, liegen die kleinen Patienten momentan auf Kinder- und Kinderintensivstationen, die den besonderen Bedürfnissen der Erkrankten und ihrer Familien nicht gerecht werden können. Ein wichtiges Kriterium für deren optimale Versorgung und Betreuung ist ein palliativmedizinisch qualifiziertes Fachpersonal.

Die geplante Kinderpalliativstation im Klinikum Leverkusen ist zur Krisenintervention als Ergänzung der ambulanten Palliativ-Teams sowie der Hospizversorgung zu sehen. Es ist die erst dritte Kinderpalliativstation in Deutschland – nach Datteln und München. Im Vergleich dazu sind mehr als 250 Einrichtungen für Erwachsene über die Bundesrepublik verteilt.

Christina Görgenpflegerische Leitung der künftigen Station

„Ich freue mich, die neue Station mit aufzubauen und mit Leben zu füllen. Wir werden hier sehr eng mit Expert:innen unterschiedlicher Fachbereiche zusammenarbeiten. Denn Palliativmedizin bedeutet, dass wir uns neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung auch um die psychischen, psychosozialen und spirituellen Herausforderungen kümmern.“

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Katrin Busch

Katrin BuschOberärztin der Kinderklinik

„Aufgabe der Kinderpalliativmedizin ist es, Leid zu lindern und ein größtmögliches Maß an Lebensqualität und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Bei uns werden die Kinder in einer wohnlichen Atmosphäre versorgt, in der sie sich möglichst wohl fühlen. Ziel ist es immer, wieder eine Versorgung im häuslichen Umfeld zu ermöglichen.“

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Priv.Doz. Dr. Joachim G. Eichhorn

Privatdozent Dr. Joachim EichhornDirektor der Klinik für Kinder und Jugendliche und Projektleiter

„Mit dem Herzensprojekt der Kinderärzt:innen des Klinikums wird die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen in Leverkusen, der Region und weit darüber hinaus erheblich verbessert. Wir freuen uns, wenn wir in 2024 endlich unsere Kinderpalliativstation eröffnen können!“

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Guido CantzTV-Moderator, Botschafter der Kinderpalliativstation

„Was hier entsteht ist großartig. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass diese schwerkranken Kinder hier nicht nur medizinisch hervorragend versorgt, sondern dabei auch liebevoll und in angenehmer Atmosphäre begleitet werden und ihre Familien in ihrer unmittelbaren Nähe haben können.“

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Jede Spende zählt!

Für den Bau und die Einrichtung der Kinderpalliativstation benötigen wir Ihre Unterstützung: Helfen Sie mit Ihrer Spende, den Bau unserer Kinderpalliativstation zu ermöglichen.

Infos und Online-Spendenformular

Von der Baustelle zur Kinderpalliativstation

Wo sich bald schon ein interdisziplinäres Team um Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen kümmern wird, sind aktuell noch die Handwerker aktiv, um jedes Detail konzeptgenau umzusetzen. Ende 2020 wurde die alte Kinderklinik abgerissen, der Startschuss für den Bau der neuen Kinderpalliativstation fiel im März 2022. Im September 2022 feierte das Klinikum Grundsteinlegung. Inzwischen ist der Rohbau abgeschlossen, es läuft der bauliche und technische Ausbau. Fertigstellung ist für Mitte 2024 geplant.

Vorgesehen sind sechs Betten für die stationäre Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Ein Elternteil darf bei den Kindern mit im Zimmer übernachten. Für Familien mit längeren Anfahrtswegen gibt es Elternappartements.

In den künftigen Räumlichkeiten wird alles ausdrücklich auf die Bedürfnisse der jungen Patient:innen abgestimmt. Das war auch bei der Planung besonders wichtig: eine wohnliche Atmosphäre schaffen, ohne dass auf medizinische Versorgung verzichtet wird. Die gesamte Station wird kindgerecht gestaltet und die Zimmer so eingerichtet, dass sich die Kinder trotz möglicher medizinischer Geräte wohl und geborgen fühlen werden.

Im geräumigen Gemeinschaftsraum gleich hinter dem Eingangsbereich mit großem Esstisch und Küche sowie einer gemütlichen Sitzecke gibt es für Familien und Klinikpersonal die Möglichkeit sich auszutauschen, zu kochen, oder zusammen zu kommen und bspw. den Geburtstag eines Kindes zu feiern. Die Wege des Gartens der Kinderpalliativstation sind so konzipiert, dass auch Betten in den Garten geschoben werden können.